Die Parodontologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Zahnfleisches und Zahnbettes. Während früher vor allem Karies Ursache für Zahnverlust war, ist heute Parodontitis der Hauptgrund. Es ist uns deshalb wichtig, Sie über dieses unterschätzte Krankheitsbild zu informieren. Bei Ihrer Routineuntersuchung erheben wir natürlich auch einen Übersichtsbefund der Zahnfleischtaschen (PSI), um Ihr persönliches Risiko einer Erkrankung bestimmen zu können.
Chronische Entzündungen der Mundhöhle, je nach befallener Region Gingivitis oder Parodontitis genannt,
sind sehr häufig. Die deutsche Mundgesundheitsstudie V aus dem Jahre 2016 kommt zu dem Ergebnis, daß schon bei über 35-Jährigen ein hohes Risiko besteht, eine Parodontitis auszuprägen.
Dieser chronische Prozess ist meist weitgehend schmerzfrei, so daß für den Patienten ein wichtiges Warnsignal fehlt. Es gibt dennoch
einige Symptome, die auf eine Erkrankung des Zahnhalteapparates hindeuten:
- Zahnfleischbluten
- Rötung und/oder Schwellung
- Zahnfleischrückgang, freiliegende Zahnhälse
- unangenehmer Geschmack im Mund, Mundgeruch
- Zahnlockerungen, Zähne wirken länger
Gerade dem Zahnfleischbluten beim Zähneputzen wird von vielen Patienten keine Bedeutung beigemessen. So bleibt die Erkrankung trotz Frühsymptomen unbehandelt und kann zu einem Gesundheitsrisiko für den ganzen Körper werden.
Viele Faktoren beeinflussen die Ausprägung und den Verlauf dieser Erkrankung, darunter z. B. bestehende Allgemeinerkrankungen, Rauchen, Streß und Mundhygienegewohnheiten. Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle.
Die gesicherte Diagnose einer Parodontitis muss von einem Zahnarzt gestellt werden,
regelmäßige Kontrolle ist deshalb wichtig.
Je füher eine Zahnfleischerkrankung erkannt wird, desto einfacher läßt sie sich behandeln.